Ja, dekorieren ist meine Passion. War es immer schon!

Erinnerst Du Dich noch daran, als Deine Eltern Dich frugen was Du mal werden möchtest wenn Du groß bist? Nun gut, ich wollte gerne eine Bibliothek eröffnen, da ich gerne las. Stunden um Stunden, auch bei schönsten Wetter! Ich nummerierte alle meine Bücher, sortierte sie nach Titeln und Genre (im Genre gab es jetzt nicht solo viele Möglichkeiten) und bot Sie meinen Freundinnen unentgeltlich zum Verleih an.

Dann wollte ich Tierheimleiterin werden und baute in Gedanken schon mein Kinderzimmer um. Ach was sag ich in Gedanken…. ich mass die Wände ab, rechnete aus wie viele Käfige dorthin passten und erstellte schon mal eine Skizze. Der Gedanke von Bodenhaltung kam mir in diesem Moment nicht. Meine Mutter hörte mir aufmerksam zu als ich ihr von diesem Plan erzählte und ich muss sagen das tut sie heute immer noch. So bescheuert und  verrückt meine Pläne auch sein mögen.

Mit zehn Jahren wollte ich Börsenmaklerin werden….. frag mich bitte nicht warum, ich weiß absolut nicht mehr was mich dazu inspiriert hat. Ich denke ich hab mal gehört dass man da viel Geld verdient und das es ein aufregender Beruf sei. Darauf folgte der Wunsch Innenarchitektin zu werden, gefolgt von Designerin. Mit dreizehn, und ich weiss das noch als ob es gestern gewesen wäre, las ich einen Bericht über den Beruf des Dekorateurs. DAS wollte ich werden, DAS sollte es sein. Meine Mutter, und das weiss ich auch noch als ob es gestern gewesen wäre, meinte ich solle mir was Vernünftiges aussuchen, als Dekorateur verdient man doch nix.

War mir egal, das fand ich super. Schön Klamotten aussuchen, den Puppen (in der Fachsprache heisst es im übrigen Figuren oder Mannequins) anziehen, Perücken kämmen und kreativ sein! Zusätzlich hat mich natürlich auch der Film Mannequin inspiriert diese berufliche Laufbahn einzuschlagen. Jetzt wo ich das lese klingt es echt mädchenmässig blöd, kreisch…. aber so war es nicht! Mit sechzehn wechselte ich zur Albrecht Dürer Schule um mein Fachabi in Gestaltung zu machen und eine anschliessende Ausbildung als Schauwerbegestalterin bei Horten in Düsseldorf. Mädchenmässig blöd war lediglich nur, dass ich nicht bedachte, dass es mit dekorieren alleine nicht getan ist. Putzen, Weihnachtsbäume zupfen und technisches Zeichnen gehörte genauso mit auf den Plan wie Schriften schneiden, Plakate malen, Figurenraum aufräumen, Platten bespannen und schleppen und schleppen und schleppen. Ja, Augen auf bei der Berufswahl!

Aaaaaber ich habe es nie bereut!!!! Der Berufs des Dekorateurs hat sich gewandelt. Die Ausbildung heute sieht leider ganz anders aus und nur noch selten wird überhaupt in diesem Beruf ausgebildet. Meine wunderbare Ausbildung bei einem der tollsten und strengsten Chefdekorateure möchte ich wirklich nicht missen. Ich fühle mich als Dekorateurin, ich bin Dekorateurin und werde es immer sein. Auch wenn ich seit Beendigung meiner Lehrzeit nie wieder als ganz klassische Dekorateurin im Einzelhandel gearbeitet habe.

Natürlich ist mein Leben und wohnen von der Kunst der Gestaltung geprägt. Ich liebe Farben und Formen und dekoriere alles was nicht bei drei aus der Wohnung ist… wie man sieht 🙂

mit bunten Grüße

Tanja